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Bezahlbare Mobilität für alle Menschen gefordert

Dekoration - DB-Logo - weißer Untergrund, rote Buchstaben DB und roter Randin einem Wartebereich
Dekoration - DB-Logo in einem Wartebereich
Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben

Bremen (kobinet) Im vergangenen Sommer haben sehr viele Menschen das so genannte 9-Euro-Ticket genutzt und sind auf diese Weise preiswert unterwegs gewesen. Menschen mit Behinderungen wissen, wie wichtig Mobilität im Leben ist. Sie begrüßen daher auch die aktuellen Diskussionen um die Fortschreibung eines ähnlichen Angebots. Zugleich haben Menschen mit Behinderungen im Sommer häufig erfahren, dass sie den öffentlichen Personennahverkehr oft nicht nutzen konnten, weil die Busse und Züge in vielen Fällen überfüllt waren. Aus diesem Grunde hat sich der Arbeitskreis Bremer Protest an die Nahverkehrsunternehmen und an die verkehrspolitischen Sprecher*innen der Bürgerschaftsfraktionen, die Landesverkehrsminister sowie den Beauftragten der Bundesregierung für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Jürgen Dusel, gewandt.

Ein Nachfolger des 9-Euro-Tickets soll preiswert sein und zugleich keinen Menschen wegen Überfüllung von Zügen ausschließen. Der Arbeitskreis Bremer Protest fordert deshalb, dass in Zukunft deutlich mehr Fahrzeuge und mehr Personal eingesetzt werden.

Neben den Nahverkehrsunternehmen hat sich der Arbeitskreis Bremer Protest an die Bremer Senatorin Maike Schaefer gewandt, die zurzeit den Vorsitz der Verkehrsministerkonferenz innehat. Sie wird aufgefordert, sich für eine barrierefreie und erschwingliche Mobilität stark zu machen. Dazu gehört aus Sicht des Arbeitskreises Bremer Protest auch, dass die Züge und Busse zu jeder Zeit von allen Menschen genutzt werden können. Dies kann jedoch nur realisiert werden, wenn die Infrastruktur tatsächlich zugänglich ist. Für Menschen mit Behinderungen sieht das oft noch ganz anders aus.

Über seine Erfahrungen mit Nahverkehrszügen berichtet Florian Grams, der für seine Tätigkeit bei der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe behinderter Menschen Bremen regelmäßig mit dem Zug von Niedersachsen nach Bremen fährt: „Ich fahre gerne mit dem Zug, weil ich in ihm lesen und arbeiten kann, während ich reise. Zugleich fährt stets die Sorge mit, ob am Ziel auch die notwendigen Aufzüge funktionieren, damit ich auch vom Bahnsteig weg und aus dem Bahnhof komme. Im vergangenen Sommer waren die Züge mitunter zudem sehr voll, so dass ich in mindestens einem Fall nicht mitfahren konnte.“

Der Austausch im Arbeitskreis Bremer Protest hat deutlich gemacht, dass diese Erfahrungen kein Einzelfall sind. Vielmehr gehören sie zum Alltag von Menschen mit Behinderungen. Aus diesem Grund wird das Engagement für einen barrierefreien und inklusiven öffentlichen Personenverkehr auch weiterhin ein Schwerpunkt der Arbeit der Behindertenbewegung sein, wie es in einer Presseinformation der Landesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe behinderter Menschen Bremen heißt.

Lesermeinungen

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5 Lesermeinungen
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Marion
12.10.2022 11:10

Ein Nachfolger des 9-Euro-Tickets soll preiswert sein und zugleich keinen Menschen wegen Überfüllung von Zügen ausschließen. “ – Leute, lasst Hirn regnen.

Das würde in der Konsequenz bedeuten, mehr Züge einsetzen, dazu müsste das Schienensystem weiter ausgebaut werden was in vielen Städten gar nicht möglich ist und jemand müsste das Finanzieren. Wer das finanziert ist der Bund. Der wiederum müsste das Geld woanders einsparen. Vielleicht beim Gaspreisdeckel?

Hört auf mit solchen politisch linksorientierten Forderungen, sondern wenn schon solche Forderungen, dann bitte auch die Konzepte dahinter vorlegen. Sonst wird der Kampf für die Behindertenpolitik scheitern. Dafür gibt es bereits erste Anzeichen, denn nur immer Fordern, aber keine Ideen für die Umsetzung haben, ist der absolute Todesstoß und auch genau der Grund, warum Menschen mit Behinderungen immer noch in so einer Position sind, wie sie es sind. Wer nur fordert, wird eben irgendwann auch ignoriert. Oder wo hat Behindertenpolitik noch einen echten Fokus?


Sabrina Mevis
Antwort auf  Marion
13.10.2022 17:14

Wenn Hirn regnet, dann bekommst Du vielleicht auch was davon ab. Es ist von allen politischen Parteien außer der, dessen Namen wir nicht aussprechen gewollt, den ÖÖPNV auszubauen. Nach Deiner Logik haben die alle kein Hirn, hm, wes Geistes Kindes bist Du wohl?

Uwe N.
Antwort auf  Sabrina Mevis
14.10.2022 08:43

Achtsames Lesen kann helfen!!!
Was Marion meinte, so meine Vermutung:

Nicht die Regierung, also die Parteien müssten den Hirnregen abbekommen….. Sonder die Nutzer!!!!
Schauen sie: Als das 9 Euro Ticket kam, hatte die Politik den Gedanken gleiche reisen für kleineres geld zu bieten. Was aber passierte? Die Züge waren überfüllt, weil jeder haiopai dachte er müsse jetzt unbedingt durch ganz Deutschland fahre nur weil das Ticket dafür jetzt so günstig ist……… Und die hielten das für clever!!

Die frage nach dem „Wo soll das Geld herkommen?“, welche ja auch von Marion gestellt wurde, halte ich für absolut berechtigt. Denn es MÜSSTEN mehr Züge fahren um dem Ansturm (welcher garantiert kommen wird) standhalten zu können…..
Mehr Züge = mehr Gleise = mehr Kosten!! Das muss dann irgendwo her kommen……. Logisch
Und ich jedenfalls kenne dieses große Feld, auf welchem die Geldbüsche wachsen, wo man sich einfach das Geld abpflücken kan nicht……… Wäre aber für die Adresse Dankbar!! 😉

Marion
Antwort auf  Uwe N.
14.10.2022 11:44

Vielen Dank … Genauso habe ich es auch gemeint.
Das ist auch meine ständige Kritik: Fordern ja, aber wenn es um die Finanzierbarkeit/Machbarkeit geht, dann kommen keine Vorschläge seitens der Forderer.

Kleine Anmerkung zum Gleisausbau: In den meisten Großstädten wäre für den Gleisausbau gar kein Platz, außer man würde Wohnraum vernichten. Man muss sich nur mal die Bahnhöfe wie in Berlin, Köln, München, HAmburg etc… ansehen. Blick mit Goole Earth reicht, um zu erkennen, dass es definitiv an Platz und Raum für einen nutwendigen Gleisausbau gibt und das, selbst wenn es das Feld mit den Geldbüschen geben würde 😉

Uwe N.
Antwort auf  Marion
14.10.2022 12:59

Hallo Marion
Sehr gerne……… Ich habe das sofort Verstanden……!!
Es ist halt leider wirkloich immer so (und an alle: Es ist nicht so Böse gemeint, wie es sich liest 😉 ) Man beschwert sich so furchtbar gerne, weil es so Herrlich leicht ist….. Aber zu den Problemen auch mal Lösungskonzepte mit an zu bringen…… Ach was!! Am Ende müsste man sich ja noch gedanken machen……..oder noch schlimer: Man würde ganz alleine und Selbstständig eine Lösung für ein Problem finden…… Das ist dann ja wirklich zuviel des guten… 😉