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Aktionstag für besseren Lohn in Werkstätten war voller Erfolg

Plakat: Gute Leistung! Gutes Geld
Plakat: Gute Leistung! Gutes Geld
Foto: WRD

Berlin (kobinet) Unter dem Motto "Gute Leistung! Gutes Geld!" veranstaltete der Verein Werkstatträte Deutschland am 24. Mai einen Aktionstag vor dem Bundestag in Berlin. "Insgesamt fast 1500 Werkstatträte, Frauenbeauftragte und Beschäftigte setzten sich lautstark für eine bessere Bezahlung für Werkstatt-Beschäftigte ein. Im Durchschnitt verdient ein Werkstatt-Beschäftigter nur 220 Euro im Monat und ist zusätzlich von Grund-Sicherung oder Rente abhängig. Das ist nicht fair!", heißt es in einem Bericht über den Aktionstag auf der Internetseite von Werkstatträte Deutschland. Der Verein stuft die Aktion daher als vollen Erfolg ein.

„Die Stimmung vor dem Bundestag war bestens. Viele hatten Transparente, Banner und Triller-Pfeifen dabei, um auf sich aufmerksam zu machen. Lulzim Lushtaku (Vorsitzender) und Johannes Herbetz (ehemaliger Vorsitzender) führten gemeinsam durch das Programm. Es gab drei Redebeiträge zu folgenden Themen:

– ‚Warum sind wir hier? Warum ist das aktuelle Lohn-System unfair?‘ von Tanja Lohmeier und Markus Knab

– ‚Was wollen wir? Was sind unsere Forderungen?‘ von Elisabeth Kienel und Bianca Hanselmann

– ‚Werkstätten sind gut – vieles hat sich schon getan. Aber der Lohn ist immer noch schlecht‘ von Andreas Bollmer und Roland Weber

Dazwischen wurden die Beiträge mit Beispielen von Werkstatt-Beschäftigten veranschaulicht. Anja Kott, Ute Wegener und Tanja Lohmeier lasen die Beispiele vor. Auf einem 20 Meter langen Stoff-Laken konnten die Teilnehmer*innen ihre Wünsche und Probleme mit dem aktuellen Lohn-System aufschreiben. Dieses Laken wurde von den Teilnehmer*nnen in die Luft gehalten“, heißt es u.a. im Bericht von Werkstatträte Deutschland.

„Jürgen Dusel, der Beauftragte der Bundes-Regierung für die Belange von Menschen mit Behinderung besuchte den Aktionstag. Neben weiteren Abgeordneten waren die behindertenpolitischen Sprecher*innen der Fraktionen der Grünen (Corinna Rüffer), der Linken (Sören Pellmann), der SPD (Takis Mehmet Ali) und der CDU/CSU (Wilfried Oellers) anwesend. Ebenso besuchten Kerstin Griese (Parlamentarische Staats-Sekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales) und Bernd Rützel (Vorsitzender des Ausschuss Arbeit und Soziales im Deutschen Bundestag) den Aktionstag. Auch innerhalb des Bundestages wurde der Protest gehört und die Abgeordneten informierten sich über die Aktion. Ein Beitrag zum Aktionstag lief am Mittwoch, 24. Mai um 19.30 Uhr in der Abendschau des RBB (Rundfunk Berlin Brandenburg). Wir danken allen Teilnehmer*innen dafür, dass sie durch ihre Anwesenheit den Aktionstag bunt und vielfältig werden ließen. Der Aktionstag war ein großer Erfolg!“ heißt es weiter im Bericht.

Link zum Bericht von Werkstatträte Deutschland

Lesermeinungen

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3 Lesermeinungen
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Uwe Heineker
28.05.2023 13:12

Leider geht aus dem Berich nicht hervor, ob auch umfassende Struktur-Reformen der Werkstätten angesprochen wurden, denn nur besserer Lohn allein reicht nicht!

Zuletzt bearbeitet am 10 Monate zuvor von Uwe Heineker
Konrad W.
Antwort auf  Uwe Heineker
31.05.2023 12:24

Ja, die Reform des Werkstättensystems, gar ein „Werkstättengesetz“ ist definitiv in der Debatte. Die von der Bundesregierung damals beauftragten Institute ISG und Infas haben ihre Studie nicht ohne Grund „Studie zu einem transparenten, nachhaltigen und zukunftsfähigen Entgeltsystem für Menschen mit Behinderungen in Werkstätten für behinderte Menschen und deren Perspektiven auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt“ getauft – der letztere Aspekt, indirekt die Zukunft der Werkstätten, wird auch einen breiten Raum im Abschlussbericht einnehmen.

Weitere Informationen auch hier:
https://nrw-werkstattraete.de/bericht-von-der-werkstaetten-konferenz-und-der-demonstration-vor-dem-bundestag/

Der Aktionstag war nur die Spitze des Eisberges, aber [fast] alle Beteiligten wissen, dass etwas passieren muss und passieren wird.

Marion
Antwort auf  Uwe Heineker
01.06.2023 12:20

Wie auch, denn die Reformen die kommen sollen, benötigen erst einmal eine Analyse und die gibt es noch nicht, soll aber noch in diesem Jahr kommen, wie bereits vielen Medienberichten zu entnehmen ist.