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Kriege behindern Entwicklung und Wiederaufbau über längere Zeit

Kleiner Junge mit nur einem Bein sitzt auf einer Krankenliege in abgetrennter Kabine
Zaid hat sein linkes Bein durch einen Blindgänger verloren
Foto: B. Van Maele / HI

MÜNCHEN (kobinet) Kriege haben niemals nur eine unmittelbare Wirkung, sie wirken sich immer stets auch über eine längere Zeit hin auf die Menschen aus. Seit nun bereits acht Jahren leidet vor allem die Zivilbevölkerung unter der Gewalt im Jemen. Die langfristigen humanitären Folgen des jahrelangen massiven Bomben- und Granatenbeschusses in Wohnvierteln sind erschreckend. Die Hilfsorganisation Handicap International (HI) weist darauf hin, dass unzählige Blindgänger das tägliche Leben, die Entwicklung und den Wiederaufbau stark behindern. Das Ausmaß der Zerstörung der Infrastruktur ist enorm und über 20 Millionen Zivilisten sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Vor allem Kinder sind bedroht. So wie der 12-jährige Zaid, der draußen mit seinen Freunden spielte, als er auf ein explosives Ding, wahrscheinlich eine Antipersonen-Mine, trat. Sein Bein war so schlimm verletzt, dass es amputiert werden musste. Seine Familie war kurz vorher nach jahrelanger Flucht vor den Bomben und der Gewalt nach Hause nach Mokka in der Provinz Taiz zurückgekehrt.

Jemen ist übersät von nicht explodierten Sprengsätzen, die die Menschen tagtäglich bedrohen.

„Das Ausmaß der Verseuchung ist unglaublich: industriell hergestellte Minen, selbstgebaute Minen und Sprengkörper, nicht explodierte Kriegsreste, Streumunitionsreste usw.,“ unterstreicht Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin der politischen Abteilung von Handicap International Deutschland. „Diese Blindgänger explodieren, wenn jemand sie aus Versehen berührt. Vor allem die Kinder sind gefährdet“, so Fischer.