Menu Close

Zukunftsprogramm für Krankenhäuser

Foto zeigt Alexander Ahrens
Alexander Ahrens
Foto: Franziska Vu

Berlin (kobinet) Ein Zukunftsprogramm für Krankenhäuser muss Barrierefreiheit und Bedarfe von behinderten Menschen berücksichtigen, fordert die Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland e.V. (ISL) in ihrer heute eingereichten Stellungnahme zum geplanten Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) des Bundesministeriums für Gesundheit.

„Sparsame zwei Mal wird das Wort Barrierefreiheit lediglich in Bezug auf Notaufnahmen im Entwurf erwähnt. Das ist uns zu wenig und völlig zusammenhangslos. In allen medizinischen Bereichen muss Barrierefreiheit verpflichtend berücksichtigt werden. Bislang werden behinderte Menschen strukturell im Gesundheitswesen diskriminiert“, so Alexander Ahrens von der ISL-Geschäftsführung.

„Zu einem inklusiv zu gestaltenden Gesundheitssystem gehört auch, dass behinderte Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf ihre Persönliche Assistenz endlich ohne Probleme mit ins Krankenhaus nehmen können, die Patientenzimmer barrierefrei und großzügig gestaltet sind und Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen die erforderliche Unterstützung im Krankenhaus erhalten, die sie benötigen“, sagt Ahrens.

Nach Ansicht der ISL muss im Gesetz die digitale als auch die bauliche Barrierefreiheit als Bedingung für eine finanzielle Förderung gekoppelt werden. Davon steht allerdings nichts im Entwurf. Die bisherigen Erfahrungen hätten gezeigt, „dass man mit Freiwilligkeit kein Stück weiterkommt. Menschen mit unterschiedlichsten Einschränkungen müssen sich bei einem Aufenthalt im Krankenhaus gut zurechtfinden, in einer für ihre kognitiven Bedürfnisse angemessenen Sprache informiert werden und sich frei bewegen können.“

Das Investitionsprogramm des Bundes soll Krankenhäuser mit 3 Milliarden Euro in Zeiten der Pandemie stärken und darüber hinaus auf den neusten baulichen und digitalen Stand bringen.