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Abschlagsfreie Rente mit 60 auch für Beschäftigte von Werkstätten gefordert

Jürgen Linnemann im Rollstuhl
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Foto: privat

Gütersloh (kobinet) Eine abschlagsfreie Rente für schwerbehinderte Menschen ab dem 60. Lebensjahr wird vom Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages mehrheitlich für erwägenswert gehalten. Der Ausschuss verabschiedete dementsprechend vor kurzem eine Beschlussempfehlung an den Bundestag, eine dahingehende Petition dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales "als Material“ zu überweisen und sie den Fraktionen des Bundestages zur Kenntnis zu geben. Der Inklusionsbotschafter Jürgen Linnemann begrüßt die Diskussion für eine abschlagsfreie Rente mit 60 für Menschen mit Behinderungen. Dabei hofft er, dass Menschen mit Behinderung in Werkstätten für behinderte Menschen nicht vergessen werden. Er fordert, die abschlagsfreie Rente ab 60 auch für Menschen mit Behinderungen in den Werkstätten zu ermöglichen.

„Ich teile die Auffassung, dass die abschlagsfreie Rente ab 60 für schwerbehinderte Menschen nur ein erster Schritt sein kann, um das Rentensystem zu reformieren. Es müssen noch viele kleine Schritte folgen, aber für schwerbehinderte Menschen wäre eine solche Regelung ein Schritt, der in die richtige Richtung geht. Menschen, die in einer sozialen Einrichtung, wie in der Werkstatt für Menschen mit Behinderung arbeiten, haben oft nicht so eine hohe Lebenserwartung und erreichen oftmals nicht das eigentliche Rentenalter. Auch deshalb begrüße ich die Empfehlung des Petitionsausschusses im Deutschen Bundestag“, erklärte Jürgen Linnemann gegenüber den kobinet-nachrichten.

In den vergangenen Jahren musste Jürgen Linnemann selber in der Einrichtung, in der er tätig ist, erleben, dass viele Menschen mit Behinderungen nicht das Rentenalter erleben, weil sie vorher versterben aufgrund der verschiedenen Grunderkrankungen, die in den meisten Fällen eine Behinderung mit sich trägt. „Aber ich möchte mich auch für einen Erhalt der Erwerbsminderungsrente aussprechen, die vor vielen Jahrzehnten eingeführt worden ist. Die Rente ist für viele Menschen mit Behinderung wichtig zum Leben. Die Politiker, die diese Rente eingeführt haben, haben damals einen guten Gedanken gehabt, wie sich nach so viel Jahren zeigt. Auch die Reformierung das Entgeltsystems in Werkstätten ist richtig und wichtig. Es ist genau die richtige Zeit, jetzt darüber zu diskutieren und Entscheidungen darüber zu treffen, was der richtige Weg für Menschen mit Behinderung ist“, betonte Jürgen Linnemann.

Ein guter Vorschlag von den Landesarbeitsgemeinschaften der Werkstatträte und Werkstatträte Deutschland sei dabei das Basisgeld, was derzeit auch auf politischer Ebene diskutiert werde. ‚“Ich als Inklusionsbotschafter finde es wichtig und richtig, dass zu diesem Thema eine Studie in Auftrag gegeben wurde. Dies hat einiges in Bewegung gebracht. Nach Abschluss und Auswertung dieser Studie heißt es dann für die Politik, die richtigen Rückschlüsse daraus ziehen. Ich fordere schon lange ein Entgelt, von dem die Beschäftigten leben können. Dies ist nicht nur ein Herzenswunsch von mir, sondern auch von vielen Beschäftigen in der Werkstatt“, betonte Jürgen Linnemann.

Link zum kobinet-Bericht vom 25. Januar 2023 zur Petition