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Verbände fordern Schutz vor Energiesperren und Wohnungsverlust

Stromzähler mit Geld II von Tim Reckmann | a59.de

Dieses Artikelbild ist lizenziert unter Creative Commons BY 2.0 .


BERLIN (kobinet) Gewerkschaften, Sozial-, Verbraucher- und Mieterverbände befürchten, dass in diesem Winter vielen Menschen eine Energiesperre oder gleich der Verlust der Wohnung drohen könnte. Aus diesem Grunde wenden sie sich nun in einem gemeinsamen Brief an Kanzleramtsminister Wolfgang Schmidt und an die Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten der Länder.

In diesem Brief begrüßen die Unterzeichner die Maßnahmen der Bundesregierung zur Abfederung sozialer Härten. Gleichzeitig schreiben sie: “Allerdings haben wir Sorge, dass die verschiedenen auf den Weg gebrachten Maßnahmen nicht ausreichen oder administrativ zu spät kommen können, um Mieter*innen vielerorts vor einer Überlastung durch die Energiekosten zu schützen und ihnen Sicherheit zu geben.”

“Gerade in der kalten Jahreszeit, in der viele Menschen daheim bleiben, sind Energiesperren grausam”, gibt Rolf Rosenbrock, Vorsitzender des Paritätischen Gesamtverbandes zu bedenken. “Man stelle sich nur eine kalte Wohnung ohne Elektrizität vor, in der man sich nicht einmal einen Tee kochen kann. Das droht gerade mehr Bürgerinnen und Bürgern als jemals zuvor”, so Rosenbrock weiter. Man müsse der Expertenkommission Gas und Wärme folgen und ein Kündigungsmoratorium für die Wintermonate erlassen, meint der Vorsitzende.

Noch schlimmer ist nur der Wohnungsverlust, meint Rosenbrock: “Seit Jahren steigen die Mieten und die Zahl der Wohnungslosen. Die sowieso schon angespannte Situation wird sich weiter verschlechtern. Der Verlust der Wohnung muss auf jeden Fall verhindert werden!” Noch ist unklar, wann das im kommenden Jahr in Kraft tretende Wohngeld-Plus bei den Haushalten ankommt. Daher sei nach Ansicht der Verbände ein Kündigungsmoratorium für Wohnungen dringend nötig.