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Gehörlosenverband fordert sofortige Einführung eines Gehörlosengeldes in Bayern

Plakat: Aktion Gehörlosengeld Jetzt
Plakat: Aktion Gehörlosengeld Jetzt
Foto: Gehörlosenverband München und Umland

MÜNCHEN (kobinet) Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderungen 2022 fordert der Gehörlosenverband München und Umland (GMU) eine sofortige Umsetzung der gesetzlichen Einführung eines Gehörlosengeldes in Bayern noch im Haushaltsjahr 2023. Als Begründung für die bisherige Ablehnung werden immer wieder Krisen und damit verbundene große finanzielle Kraftanstrengungen vorgeschoben. Taube Bürgerinnen und Bürger sind aber genauso wie hörende Bürgerinnen und Bürger von den Krisen betroffen, jedoch durch ihre Behinderung doppelt belastet, betont die Geschäftsführerin des Gehörlosenverband München und Umland (GMU) Cornelia von Pappenheim.

Seit 2018 wurden Anträge auf ein Gehörlosengeld im bayrischen Landtag gestellt, die immer wieder abgelehnt wurden. Am Anfang wurdendie Anträge aufgrund mangelnder Fakten abgelehnt. Daraufhin wurden Fakten und Auswertungen gesammelt und der Regierungspartei vorgelegt, berichtet die Geschäftsführerin dieses Verbandes. Dann wurden als Grund für die Ablehnung Krisen vorgeschoben – wie die Finanzkrise, die Corona Pandemie, finanzielle Kraftanstrengung durch Maßnahmen für Impfungen und Beschränkungen, der Ukraine Krieg, die Energiekrise und aktuell die Inflationskrise.

„Aber taube Menschen sind genauso wie hörende Menschen von all diesen Krisen betroffen, jedoch durch ihre Behinderung doppelt belastet. Es darf nicht vergessen werden, dass die tauben Menschen auch zu Bayern gehören“, betonen die Mitglieder dieses Gehörlosenverbandes. „Wir sehen, dass taube Menschen keine Lobby haben, da ihre Kommunikationsbeschränkungen und der Wunsch auf selbstbestimmtes Leben nicht ernst aufgenommen wurden. Ohne einen Nachteilsausgleich, sprich Gehörlosengeld, besteht keine Chance auf ein selbstbestimmtes Leben im privaten Bereich. Mit einem Nachteilsausgleich können taube Menschen auch besser eine starke Lobby bekommen“. resümiert die Geschäftsführerin von Pappenheim.