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Eine Prise weniger Barriere im Zug

Foto zeigt Kay Macquarrie auf dem Bahnhof in Kiel
Kay Macquarrie
Foto: Privat

Berlin (kobinet) Schleswig-Holstein und Hamburg geben jetzt 4,4 Millionen Euro aus, um die Rampenlandschaft in den gekauften 18 Stadler-Zügen etwas weniger abschüssig zu machen. Eine Verschlimmbesserung, meint Kay Macquarrie heute im Blog Barrierefreie Bahn. Ein paar Grad weniger steile Rampen, statt ein niveaugleicher Zugang.


„Blöd nur, dass DB Regio, Nah.SH und das Land Schleswig-Holstein immer noch weit über dem liegen, was das BGG (Behindertengleichstellungsgesetz) festschreibt. Nämlich Produkte zu bauen, die ohne fremde Hilfe für alle nutzbar sind. Und wenn schon Rampen gebaut werden müssen, dann mit einer maximalen Steigung von 6%, um gefahrlos genutzt zu werden“, schreibt Macquarrie

Immerhin können Schleswig-Holstein und Hamburg jetzt sagen: Seht her! Wir haben nun mit Menschen mit Behinderung gesprochen. Das hätten wir zwar vorher machen sollen. Aber schaut: wir sind großzügig, denken an die Reisenden mit Rollstuhl, Rollator und Kinderwagen und legen jetzt mehrere Millionen auf den Tisch. Hamburg steuert knapp 800.000 Euro dazu. Das Land Schleswig-Holstein blättert über 3,6 Millionen Euro hin.

ÖPNV-Betreibende und Politik sollten es endlich begeifen, so Macquarrie in seinem Blog: „Wir wollen mobil sein und selbstbestimmt reisen können. Wir wollen in Züge hineingehen und nicht in sie hineinklettern, als wären wir auf Bergwanderung. Wenn ihr Qualität wollt und den Nahverkehr zu den Menschen bringen wollt, dann macht das Reisen einfach und komfortabel. Dies ist im Falle von Menschen mit Behinderung keine Bitte, sondern schlicht verbrieftes Recht.“